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Der Wert von Werten? Unbezahlbar!

Impulse für Wissen- und Gedankenaustausch, Aktuell: #43 Hildegard Linsbauer
Der Wert von Werten? Unbezahlbar!
Hildegard Linsbauer
Published on
14.11.2022
2
min read

Neulich haben wir bei Strategie Austria dem Thema "Werte im Wandel" einen Nachmittag gewidmet. Man könnte ja meinen, dazu sei ohnehin alles gesagt. Beschäftigen wir uns nicht täglich damit? Wofür eine Marke steht? Was Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnet? Welche Werte Menschen in einem Verein, einer politischen Partei, einer Bildungseinrichtung teilen?

Ja schon, es darf aber auch mal wissenschaftlicher sein.

Die zahlreichen Impulse, die Coach und Gründer der Values Academy Frank H. Sauer beinahe stakkatoartig gesetzt hat, waren wie kleine Nadelstiche, die einige Fragen aufwarfen und andere ganz nebenbei aufklärten. Mich hat dieser Nachmittag jedenfalls so inspiriert, dass ich meine Begeisterung mit Ihnen teilen möchte.

Der Begriff "Wert" hat seinen Ursprung im "Wort" und ist verwandt mit "Würde". Allein dieser Kontext erzählt schon eine eigene Geschichte. Unsere ganz individuelle Geschichte der Werte startet sehr früh in der Kindheit und in der Familie. Wir lernen, was richtig und was falsch ist. Daraus bildet sich ein Konstrukt aus Grundwerten, das persönliche Wertesystem. So werden wir ein Stück weit konditioniert und im Idealfall auf spätere Aufgaben in der Gesellschaft gut vorbereitet.

Allerdings sind Wertesysteme nicht statisch, sondern dynamische und mehrdimensionale Gebilde, die oft unbewusste Motive bedienen. Familie ist also kein Wert, sondern ein Wertesystem, dem konstruktive Grundmotive wie Liebe, Anerkennung oder Kontrolle zugrunde liegen, und welches sich erst über den Kontext mit motivbasierten Werten definiert: Herzlichkeit, Sicherheit, Gerechtigkeit, Spaß oder Willenskraft.

Warum das wichtig ist? Werte sind das Ergebnis aus mehreren Messungen. Wir kennen das aus vielen Bereichen. Wir messen Blutwerte, Radioaktivität oder Lufttemperatur. Das ist für uns ganz selbstverständlich. Wir wissen, Messbarkeit erfordert Bezugs- bzw. Referenzpunkte. Hand aufs Herz: Hätten Sie die Messbarkeit auch im Fall von Markenwerten als so selbstverständlich angesehen?

Ein Beispiel: Sparsamkeit ist ein Wert – in manchen Kulturkreisen sogar eine Tugend. Selbst bei Tugenden ist die Dosis, also das Ausmaß entscheidend, sonst wird aus Sparsamkeit ganz schnell Geiz.

Werte sind also messbar. Immer. Wertesysteme und Moral spielen auch in der Politik eine bedeutende Rolle. Erst kürzlich hatten wir wieder die Wahl, aus unterschiedlichen Kandidaten den Bundespräsidenten zu bestimmen. Rationale Zustimmung allein reicht für den Wahlerfolg nicht aus, es braucht emotionale Identifikation auf einer Werteebene.

Forderungen und Positionen vermitteln per se noch keine Werte, sie liefern keine "moralische Referenz". Sogar für Selbstläufer wie "Gerechtigkeit" oder "Leistung" müssen ein passender Bezugsrahmen und Referenzpunkte definiert werden.

Damit wären wir dann auch bei den trinären Systemen und den drei unterschiedlichen Messgrößen, die Orientierung schaffen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Sollten Sie jetzt den Eindruck haben, Sie wissen noch zu wenig über Werte und Wertesysteme, kann ich Ihnen vergewissern: Mir geht es genauso.

​​Illustration: www.lanalauren.design

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