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Impuls #50 von Martin Weinand
Pfui Image!
Martin Weinand
Published on
29.5.2024
2
min read

Wir sind beim Impuls Nr. 50 angelangt. Was für eine Zahl! Ein Jubiläum, das hat für mich etwas Rundes, Wiederkehrendes. Möglicherweise kein Zufall, dass meine Gedanken da auch auf ein immer wiederkehrendes Phänomen der österreichischen Marketingszene stoßen, das einem nach wie vor immer wieder begegnet…

Eine hochkarätige Expertenrunde eines hochkarätigen Unternehmens tritt zusammen und wälzt schwerwiegende Gedanken über die zukünftige kommunikative Ausrichtung des Unternehmens. Nachdem alle strategisch vorstellbaren Szenarien ausgiebig hin und her diskutiert worden sind, und nachdem jede Menge Bahnbrechendes in Erwägung gezogen worden ist – allerdings ohne zu einem wie immer gearteten Grundkonsens gelangt zu sein – heißt es dann 3 Minuten vor Besprechungsende: „Und WIE tun wir jetzt weiter?“ Diese scheinbar so harmlose Frage hört niemand im Raum wirklich gerne, denn jeder weiß, dass die Frage nach dem „WIE“ die nächste hochkarätige Endlossitzung zur Folge haben wird.  

Schon jetzt hat niemand so richtig Lust, sich mit dem „WIE“ ernsthaft auseinander zu setzen. Das Einzige in Sachen „WIE“, das dann reflexartig erfolgt, ist die Anberaumung des berühmt-berüchtigten Kick-Off-Meetings. Jenes Meetings, bei dem es dann wirklich „los geht“ und wo das Projekt dann in allen Details aufgesetzt wird, um das Unternehmen in lichte kommunikative Höhen zu katapultieren. Die Tücke liegt jedoch darin, dass auch für dieses Kick-Off-Meeting ein gewisser interner Grundkonsens gefunden werden muss, der dann quasi die Startrampe für den kommunikativen Höhenflug darstellt.

Während in früheren Jahren mehrere, nicht enden wollende Meetings notwendig waren, um diesen Grundkonsens zu finden, bzw. um zu begründen, warum es nicht möglich ist, einen solchen zu finden, löst man dieses Problem heute immer öfter auf folgende unnachahmlich elegante Art und Weise: Einer aus der Hochkaräter-Runde steht auf und spricht die erlösenden Worte, die da sinngemäß lauten: „Auch wenn wir heute noch nicht alles im Detail klären konnten, sind wir uns wohl darüber einig, dass es auf keinen Fall eine Image-Kampagne werden darf! Die bringt gar nichts und kostet nur Geld!“ Alle im Raum nicken zustimmend und gehen beruhigt auseinander. Immerhin können sie nun ein bahnbrechendes Gesprächsergebnis in die weiteren hoch- und höchstkarätigen Gremien des Unternehmens hineintragen.

Mich altmodischen Menschen macht so was dann oft recht nachdenklich. Ich bemühe mich zwar redlich, mir ein idealerweise‚ imageloses Unternehmen‘ vorzustellen, nur: Ich schaff‘ es nicht! Denn immer wieder drängt sich der subversive Gedanke auf, dass ja auch KEIN Image EIN Image ist…? Ich frage mich: Ist es klug, freiwillig darauf zu verzichten, das eigene Image kommunikativ in die Hand zu nehmen…?

Und dann wieder:

„Ist die Zeit vielleicht gar reif für eine Image-Kampagne für die Image-Kampagne?“

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