Sprungbrett und Handwerk bei der Supermodel Session
Am 14. Juni lud Strategie Austria zur Supermodel Session ins Filmquartier Wien. Sieben Top-Strateg:innen stellten ihre interessantesten Modelle und Tools vor. Der Austausch bestätigte: Ein prall gefüllter Werkzeugkoffer gibt Struktur und Klarheit – vor allem aber auch jede Menge interessante Denkanstöße.
Stefan Schindele (A1 Group) eröffnete in seiner Moderation mit einer Dramaturgie, die einzelnen Modelle zu verorten: Erkennen – Tools, die zum soliden Erfassen eines Marken-Status quo geeignet sind. Entwickeln – Modelle, die eine Evolution vorantreiben. Und Erleben – Modelle, die es erleichtern, die Strategie begreifbar zu machen.
Den Anfang machte Lisa Sugar (ReTALE) mit dem "3M-Modell aus Mensch, Markt und Marke", das eine Anleitung bietet, im Spannungsfeld aus Human Insight, Market Convention und Brand Belief ein Markenidee zu identifizieren. Danach stellte Niklas Duffek (strategie & kommunikationsmanagement) seinen, von ihm betitelten, therapeutisch-akademischen "Brand Deep Dive" vor, der mittels einfacher Fragen in Gruppen einen klaren Blick auf das Potenzial einer Marke eröffnet.
Im zweiten Block erklomm Stefan Erschwender (Frontira | Product Studio) die "Value Ladder", die verdeutlichte, wie man Produkte als Systeme verstehen und "zerteilen" kann, um mit gut orchestrierten Einzelschritten einen Verkauf zu erzielen. Danach erläuterte Oliver Heiss (Brainds) das "Modell zur identitätsbasierten Unternehmens- und Markenführung", das als systemischer Ansatz erlaubt, ja geradezu zwingt, über Marken- und Kundenseite parallel nachzudenken.
Mit der "Kraftfeld Analyse" bot Stefan Schiel (marketmind) eine spannende Auseinandersetzung, hemmende und beschleunigende Kräfte innerhalb eines Veränderungsprozesses zu identifizieren. Ulli Helm (wiesowarum! Strategieberatung) verdeutlichte mit dem "Kulturmodell", wie man Kultur, als stille Sprache in Organisationen fassbar, steuerbar und erlebbar machen kann. Den Abschluss machte Jana David-Wiedemann (BBDO Group) mit den "Archetypen" als intuitiv-emotionalem Modell, das hilft, Markenidentitäten besser zu greifen und speziell im internationalen Kontext universelle Insights zu liefern.
Die TeilnehmerInnen verließen die Session mit viel Inspiration, einer Portion Struktur und einigen neuen Tools im eigenen Werkzeugkoffer. Einhelliger Konsens: Könnte es öfter geben.