Nachbericht "Future Management"

Future Management: Wie wir Zukunft aktiv gestalten
Strategie ist keine Theorie – sie ist gelebte Praxis. Das zeigte die Veranstaltung von Strategie Austria am 19.02.2025 eindrucksvoll, bei der Vordenker:innen aus Unternehmen und Zukunftsforschung ihre Erfahrungen mit strategischer Zukunftsgestaltung teilten. Wer dabei war, nahm wertvolle Impulse für den eigenen Unternehmensalltag mit. Wer nicht dabei war, sollte sich spätestens jetzt mit der Frage beschäftigen: Wie können wir Zukunft so gestalten, dass sie uns nach vorne bringt?
Von der Idee zur Umsetzung: Strategie ist Teamarbeit
Wie gelingt es, Zukunftsprozesse in Unternehmen nachhaltig zu verankern? Sonja Fahrner-Poszvek (café+co) gewährte einen praxisnahen Einblick in ihren Future Design Process. Das Unternehmen, das seit über 50 Jahren den Markt prägt, stand vor der Herausforderung, sich an veränderte Konsumgewohnheiten, steigende Rohstoffpreise und die digitale Transformation anzupassen. Doch Strategie passiert nicht am Reißbrett – sie entsteht im Dialog:
- 28 Initiativen entwickelt, 6 bereits in Umsetzung
- Einbindung aller Mitarbeitenden über 12 Monate
- Transformation als Gemeinschaftsprozess – von der Geschäftsführung bis zu Kolleginnen und Kollegen aus Technik- und Befüllung
Die größte Herausforderung? Akzeptanz schaffen. Zukunftsprozesse lösen oft Skepsis aus: „Das funktioniert doch eh nicht.“ oder „Wir haben doch keine Ressourcen.“ Doch durch konsequentes Stakeholder-Engagement und klare Mehrwerte gelang es, einen strategischen Wandel mit breiter Unterstützung voranzutreiben. Das Erfolgsgeheimnis: Klarheit schaffen, Vertrauen in den Prozess fördern – und dranbleiben.
Strategisches Prototyping: Die Zukunft ausprobieren
Oliver Heiss von Brainds zeigte, wie Strategie und Design Thinking zusammengehen. In zwei spannenden Praxisbeispielen wurde deutlich:
- Strategie ist kein statischer Plan, sondern ein iterativer Prozess
- Prototyping hilft, Unsicherheiten zu reduzieren
- Zukunftsorientierte Unternehmen experimentieren mit Szenarien, bevor sie große Entscheidungen treffen
Ob für etablierte Unternehmen in hart umkämpften Märkten oder Start-Ups auf Wachstumskurs – die Kombination aus Klarheit, Sicherheit und Flexibilität ist entscheidend, um in unsicheren Zeiten zukunftsfähig zu bleiben.
„Trust the Process“ – Warum Zukunft aktiv gestaltet werden muss
Harry Gatterer vom Zukunftsinstitut betonte, dass Zukunft kein abstraktes Konstrukt ist, sondern aktiv gestaltet werden muss. Unternehmen, die sich nicht mit Zukunft beschäftigen, laufen Gefahr, von ihr überholt zu werden. Strategische Zukunftsarbeit erfordert:
- Systemisches Denken: Trends und Muster erkennen, statt sich von Hypes treiben zu lassen.
- Komplexität sichtbar machen
- Kollaboration: Zukunft ist nie eine One-Man-Show – sie entsteht im Team
- Mut zur Umsetzung: Ideen sind wertlos, wenn sie nicht Realität werden
„Wer keinen Bock auf Zukunft hat, ist recht schnell ohne Zukunft ausgestattet.“ – ein klares Statement, das hängenblieb.
Fazit: Zukunft ist jetzt!
Die Veranstaltung von Strategie Austria war mehr als ein theoretischer Austausch – sie war ein Aufruf zum Handeln. Die Erfolgsgeschichten von café+co, Brainds und dem Zukunftsinstitut zeigen, dass strategische Arbeit nicht nur notwendig, sondern auch machbar ist.
Was Unternehmen jetzt tun sollten:
- Zukunftsprozesse starten – Strategie ist kein Luxus, sondern ein Muss
- Mitarbeitende einladen – freiwillig gemeinsam gestaltete Zukunft wird gelebt
- Experimentieren und Prototypen testen – Unsicherheiten lassen sich minimieren
Die Welt verändert sich rasant. Unternehmen, die heute die richtigen Weichen stellen, gestalten ihre Zukunft aktiv – statt von ihr überrascht zu werden.
Hier geht's zu den Veranstaltungsfotos (© Katharina Schiffl)!